Späterer Konsumbeginn durch höheres Mindestalter
E-Zigaretten beinhalten weniger Schadstoffe als klassische Zigaretten und bleiben dennoch gesundheitsschädlich. Deshalb wurde der Handel in vielen Ländern reguliert. Da man den Jugendschutz allerdings leicht umgehen kann, gibt es regelmäßig Debatten über dessen Wirksamkeit. Dass er dennoch wirkt, zeigt eine aktuelle Studie, die u. a. am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim durchgeführt wurde. Basis waren die Längsschnittsdaten des Nationalen Instituts für Drogenmissbrauch aus den USA.
So führte das Heraufsetzen des Mindestalters für den Kauf von E-Zigaretten auf 18 Jahre in den USA zu einem Rückgang des Konsums bei Jugendlichen. Der gelegentliche Konsum hat zwischen 15 bis 20 Prozent und der regelmäßige Konsum zwischen 20 bis 40 Prozent abgenommen. Diese Ergebnisse können aufgrund der ähnlichen Gesellschaftsstruktur und eines vergleichbaren Jugendschutzes auch auf Deutschland übertragen werden. „Die Ergebnisse zeigen eindeutig: Jugendschutz wirkt! Da sich im Studienzeitraum nur die Gesetze zum Erwerb von E-Zigaretten, aber nicht für herkömmliche Tabakprodukte änderten, erklären sich die Unterschiede rein anhand des Zugangs zu E-Zigaretten“, erklärt Prof. Dr. Nicolas Ziebarth, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ und Ko-Autor der Studie.
Späterer Konsumbeginn durch höheres Mindestalter
In den USA gab es bis zum Inkrafttreten eines einheitlichen Bundesgesetzes im Jahr 2016 unterschiedliche Regelungen für den Erwerb von E-Zigaretten. Grundlage der Studie sind national repräsentative Daten des Nationalen Instituts für Drogenmissbrauch zu Oberstufenschüler:innen der 12. Klassen aus der Längsschnittstudie „Monitoring the Future“ (MTF), in der von 2014 bis 2017 über 22.000 Konsumenten:innen von E-Zigaretten innerhalb von acht Monaten nach ihrem 18. Geburtstag zu ihrem Verbrauch befragt wurden. In Bundesstaaten, in denen der legale Erwerb erst ab 18 Jahren möglich war, unterscheiden sich die Werte deutlich von den Bundesstaaten, in denen es keine Regelung gab.
Die Untersuchung zeigt somit, dass in den Bundesstaaten ohne Altersbeschränkung deutlich mehr Jugendliche vor ihrem 18. Geburtstag mit dem Konsum von E-Zigaretten begannen, während in Bundesstaaten mit Altersbeschränkung wiederum viele erst nach dem 18. Geburtstag mit dem Dampfen anfangen. Das verdeutlicht, wie effizient der Jugendschutz die Altersgruppe der unter 18-Jährigen vor dem E-Zigarettenkonsum geschützt hat.
Originalpublikation: https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp23046.pdf
Pressestelle des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 14.11.2023