EMCDDA wird zur EUDA – European Union Drugs Agency

Mit dem gestrigen Tag, 2. Juli 2024, wurde der Wandel von der EMCDDA (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction) hin zur EUDA (European Union Drugs Agency, dt. Drogenagentur der Europäischen Union) vollzogen. Die neue EU-Drogenagentur hat mit wesentlich erweiterten Kompetenzen die Arbeit aufgenommen. Ihr Sitz bleibt auch in Zukunft in Lissabon. Zentrale Aufgabe der neuen EU-Agentur ist weiterhin die Erhebung, Analyse, Bewertung und Verbreitung von Daten zu Drogenhandel und -konsum. Die EUDA wird nun durch ein zusätzliches Netzwerk nationaler forensischer und toxikologischer Labore besser in der Lage sein, Informationen, insbesondere zu neuen psychoaktiven Substanzen, zu erheben. Weitergehende Informationen finden Sie auf der Informationsseite zum neuen Mandat der EMCDDA (EUDA). 

Dort werden folgende neue Aufgaben genannt, die die Agentur im Rahmen ihres neuen Mandats wahrnehmen kann:

  • Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewertung von Bedrohungen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit, um so die Bereitschaft der EU zur Ermittlung dieser neuen Bedrohungen und zur Reaktion darauf zu erhöhen
  • Ausgabe von Warnmeldungen über ein neues europäisches Drogenwarnsystem, wenn gefährliche Substanzen auf dem Markt auftauchen (ergänzend zu den nationalen Warnsystemen und dem EU-Frühwarnsystem für neue psychoaktive Substanzen)
  • Überwachung und Bekämpfung des Mischkonsums, der immer häufiger auftritt und sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken kann
  • Einrichtung eines Netzes kriminaltechnischer und toxikologischer Labore, um den Informationsaustausch über neue Trends und Entwicklungen zu fördern und nationale kriminaltechnische Drogenexperten auszubilden
  • Forschung und Unterstützung sowohl in Bezug auf gesundheitsbezogene Fragen als auch auf Drogenmärkte und Drogenangebot
  • Unterstützung der unabhängigen Bewertung und Entwicklung evidenzbasierter Maßnahmen
  • Wahrnehmung einer stärkeren internationalen Rolle und Unterstützung der EU bei der Drogenpolitik auf multilateraler Ebene
  • Stärkung der Rolle der nationalen Kontaktstellen, um sicherzustellen, dass die Mitgliedstaaten der Agentur einschlägige drogenbezogene Daten zur Verfügung stellen können

Quellen:
Information der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) am IFT Institut für Therapieforschung, München, 3.7.2024
https://www.euda.europa.eu/index_en
https://www.euda.europa.eu/about/euda-2024_de