Streitschrift fordert sozial inkludierende Handlungsstrategien bei der Krisenbewältigung
Unter dem Titel „Corona-Chronik – Gruppenbild ohne (arme) Kinder“ haben Gerda Holz (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt a.M., ISS) und Dr. Antje Richter-Kornweitz (Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V., Hannover, LVG&AFS) eine Streitschrift verfasst, die die aufgrund der Corona-Pandemie getroffenen staatlichen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Bedeutung für arme Kinder und Jugendliche analysiert. Dazu wurden ohne Anspruch auf Vollständigkeit aktuell vorliegende wissenschaftliche Untersuchungen, Stellungnahmen und Positionspapiere, Reportagen, Praxis- sowie Presseberichte über politische Entscheidungen für den Zeitraum Mitte März bis Mitte August 2020 herangezogen.
Die Autorinnen kritisieren, dass die Perspektive der Kinder und Jugendlichen – insbesondere der armen und sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen – in der öffentlichen Debatte fast komplett fehlt. Intention dieser Streitschrift ist es, Kinder und Jugendliche bei der Beschreibung des bisherigen Corona-Geschehens in den Mittelpunkt zu stellen. Aus diesem Blickwinkel heraus benennen die Autorinnen Fehlsteuerungen und geben fachliche Impulse, damit die Kinder-, Jugend- und Familienperspektive mehr und anders in die Krisenbewältigung einfließen kann.
Die Streitschrift steht online auf den Websites der Institute ISS und LVG&AFS zur Verfügung:
- https://www.iss-ffm.de/aktuelles/corona-chronik-gruppenbild-ohne-arme-kinder-eine-streitschrift
- https://www.praeventionsketten-nds.de/
Redaktion KONTUREN, 22.10.2020