Cannabis-Legalisierung: Zeit für Prävention oder freie Bahn für den Konsum?

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland bringt neue Möglichkeiten zum Konsum von Cannabis, aber auch einige Herausforderungen mit sich. Für viele junge Menschen stellt sich die Frage, wie sie selbst zum Thema Cannabis stehen und wie sie beispielsweise in ihrem Freundeskreis oder ihren Familien damit umgehen. Studierende aller Fachrichtungen und aller Hochschulen können im Projekt aktiv werden und zum Thema Cannabis diskutieren sowie an der Entwicklung und Umsetzung eines Programms – REBOUND 2.0 – mitwirken. Dieses soll dabei unterstützen, kompetent und informiert Entscheidungen im Umgang mit Cannabis zu treffen und umzusetzen.

Vom 22. bis 24. November 2024 findet ein kostenloser Workshop in Berlin-Mitte statt, in dem Studierende gemeinsam mit Expert:innen Grundlagen des Programms diskutieren und gestalten. Das Projekt wird von der FINDER Akademie in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald umgesetzt und vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Wunsch nach Präventionsprogrammen

Mit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland wächst vielfach die Sorge, dass der Konsum zunimmt und schwerer kontrollierbar wird. Aus diesem Grund wird immer öfter der Wunsch nach Präventionsprogrammen geäußert.

Die nationale und internationale Forschung zeigt auf, dass etwa die Hälfte aller jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren schon einmal Cannabis konsumiert hat und ein großer Anteil weiterhin regelmäßig Cannabis konsumiert. Inwiefern die Legalisierung in Deutschland das Konsumverhalten beeinflusst, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Das Projekt REBOUND 2.0 setzt früher an und richtet sich speziell an Personen dieser Zielgruppe, Studierende im Alter von 18 bis 25 Jahren. Cannabiskonsum ist in dieser Altersgruppe besonders häufig, wird zum Beispiel in vielen sozialen Situationen als normal angesehen, und das Experimentieren mit psychoaktiven Substanzen wie Cannabis gilt oftmals als Teil des Erwachsenwerdens.

Gemeinsamer Workshop von Studierenden und Expert:innen

Das Projekt REBOUND 2.0 greift diesen Umstand auf und möchte gemeinsam mit jungen Menschen erarbeiten, wie ein verantwortungsvoller und risikobewusster Umgang mit Cannabis gelingen kann, der die eigenen Bedürfnisse und Ziele berücksichtigt, aber gesundheitliche, soziale und materielle Schäden möglichst vermeidet.

In einem ko-kreativen Workshop in Berlin vom 22. bis 24. November 2024 sollen Studierende und Expert:innen gemeinsam die Grundlagen für ein Präventionsprogramm entwickeln. Die Erfahrungen und Perspektiven der jungen Menschen sind entscheidend, um REBOUND 2.0 auf deren spezifischen Lebensrealitäten und Herausforderungen abzustimmen. Während des Workshops können sich die Teilnehmenden austauschen und vernetzen sowie über das eigene Konsumverhalten oder den Umgang mit Cannabis im Familien- oder Freundeskreis reflektieren. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung während des Workshops werden von der FINDER Akademie übernommen. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Studierenden ein Zertifikat und werden eingeladen, sich an der nachfolgenden Umsetzung des Programms im Studienalltag zu beteiligen.

Das Projekt wird von der FINDER Akademie in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald durchgeführt. Die FINDER Akademie ist eine gemeinnützige Bildungs- und Wissenschaftsorganisation mit Fokus auf Präventions- und Gesundheitsförderung. Gefördert wird das Projekt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.

Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Interessierte auf der Internetseite REBOUND 2.0.

Weitere Informationen auf der Internetseite der FINDER Akademie.

Pressestelle der Universität Greifswald, 9.10.2024